Es ist mehr als bedauerlich, dass erneut Politiker mit der undifferenzierten Ankündigung einer Auffrischungsimpfung Erwartungen geweckt haben, ohne auf den Mangel an wissenschaftlichen Grundlagen für diese Empfehlung hinzuweisen.
Die großen Unterschiede in der Interpretation der weltweit verfügbaren Daten durch die Regierungen verschiedener Länder lassen vermuten, dass hier eine erhebliche politische Einflussnahme auf medizinische Entscheidungen besteht.
Dennoch möchten wir Ihnen die Möglichkeit zur Auffrischung der Corona-Impfung für ausgewählte Personengruppen nicht vorenthalten, zumal sich inzwischen für einige Aspekte eine wissenschaftliche Grundlage abzeichnet.
Der Anteil der sogenannten Impfdurchbrüche (Infektion trotz vollständiger Impfung) ist unter älteren Menschen deutlich erhöht. Dies ist auch bei Menschen mit verminderter Immunantwort (Transplantierte, Chemotherapie, Immuntherapien bei Autoimmunerkrankungen) zu beobachten. Dennoch gibt es aktuell nur für die Untergruppe der Transplantierten Belege aus kleinen Studien für die Wirksamkeit einer dritten Impfung.
Somit emfehlen wir aktuell nur Menschen, bei denen aufgrund ihres Alters oder spezifischer Erkrankungen mit einer stark verringerten Immunantwort bei Impfungen zu rechnen ist, eine Auffrischungsimpfung mindestens 6 Monate nach der letzten Impfung. Für alle weiteren Personengruppen, welche im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz genannt werden, ist die wissenschaftliche Grundlage für eine Impfempfehlung weiterhin unzureichend.
Wir weisen darauf hin, dass bisher von Seiten des Robert-Koch-Instituts als staatlicher Einrichtung bisher lediglich Empfehlungen auf der Basis geringer wissenschaftlicher Evidenz vorliegen.
Impftermine buchen Sie bitte online über unsere Website.