Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat inzwischen eine Impfung gegen das SARS-CoV2-Virus (Corona) auch für alle Jugendliche ab 12 Jahren empfohlen. Die bisherige Einschränkung auf Jugendliche mit hohem Risiko ist entfallen.
Somit können Jugendliche ab 12 Jahren, welche durch unsere Praxis hausärztlich betreut werden, einen Impftermin bei uns vereinbaren. Die Begleitung durch eine/n Erziehungsberechtigte/n ist hierbei erforderlich. Ersatzweise kann, nach Rücksprache, die von den Erziehungsberechtigten unterzeichnete Aufklärung und Zustimmung zur Impfung vorgelegt werden.
Aktuell bieten wir Impftermine mit dem Impfstoff von Biontec an. Bitte beachten Sie hierbei, dass die zweite Impfung 3-6 Wochen später erfolgen muss. Den Termin für die Folgeimpfung erhalten Sie beim ersten Impftermin in der Praxis.
Impftermine buchen Sie bitte online über unsere Website.
Weitere Informationen zur Impfung finden Sie auf unserer Informationsseite zur Corona-Erkrankung.
Die STIKO (Impfkommission) des RKI hat die Empfehlung zur Impfung folgendermaßen begründet:
Empfehlung für Kinder und Jugendliche
im Alter von 12 – 17 Jahren
Die STIKO empfiehlt für alle 12 – 17-Jährigen die COVID-19-Impfung mit zwei Dosen eines mRNAImpfstoffs (Comirnaty oder Spikevax) im Abstand von 3 – 6 bzw. 4 – 6 Wochen (s. Tab. 1). Die Impfung erfordert eine ärztliche Aufklärung unter Berücksichtigung des Nutzens und des Risikos, die auch für die betroffenen Kinder und Jugendlichen verständlich sein muss. Dabei spielen folgende Aspekte eine Rolle:
- Beide mRNA-Impfstoffe sind grundsätzlich sehr wirksam und nach den bisher vorliegenden Daten sicher, wobei für den Impfstoff Comirnaty aufgrund des weltweit wesentlich häufigeren Einsatzes deutlich mehr Sicherheitsdaten vorliegen als für Spikevax.
- Nach der COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen sind vorübergehende lokale und systemische
Impfreaktionen bei 12 – 15-Jährigen (Comirnaty) bzw. 12 – 17-Jährigen (Spikevax) ähnlich häufig und ausgeprägt wie bei 16 – 25-Jährigen (Comirnaty) bzw. 18 – 25-Jährigen (Spikevax). - Myokarditiden nach Impfungen mit COVID-19-mRNA-Impfstoffen sind gesicherte, aber sehr
seltene unerwünschte Ereignisse, die bei Jungen häufiger als bei Mädchen auftreten (ca. 1 : 17.000 bzw. 1 : 110.000 nach der 2. Impfung). Der akute Verlauf der Myokarditiden ist unter stationärer Behandlung meist mild; über mögliche Langzeitfolgen liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Weitere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse sind bei 12 – 17-Jährigen nach COVID-19-Impfung bisher nicht nachgewiesen worden, obwohl alleine in den USA und Kanada in dieser Altersgruppe bereits über 12 Millionen Impfstoffdosen verabreicht wurden. - COVID-19 ist in der Regel bei Kindern und Jugendlichen keine schwere Erkrankung. Die Mehrzahl der SARS-CoV-2 Infektionen verläuft asymptomatisch oder mit milden Symptomen; Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankungen sind eine absolute Seltenheit. In Einzelfällen kann es jedoch in Folge von COVID- 19 zu schwerwiegenden Krankheitsmanifestationen kommen (z. B. Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome [PIMS] und Myokarditis), deren Langzeitprognosen nicht endgültig bekannt sind. Während in Deutschland bisher nur wenig über (Peri-)Myokarditis-Fälle in Folge einer COVID-19-Erkrankung im Kindes- und Jugendalter bekannt ist, deuten
US-amerikanische Registerdaten darauf hin, dass Myokarditiden durchaus auch nach SARSCoV-2-Infektion bei Kindern und Jugendlichen auftreten. - Das Auftreten von Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht quantifizierbar. Bei zunehmenden Fallzahlen ist jedoch auch bei niedriger Inzidenz von Long-COVID ein Anstieg von Langzeitfolgen anzunehmen. Zudem sind die psychosozialen Folgen der Pandemie, insbesondere von Isolationsmaßnahmen, in dieser Altersgruppe auch unabhängig von individuellen Infektionen mit SARS-CoV-2 erheblich, wenngleich auch diese sich nur schwer quantifizieren lassen.
- Mathematische Modellierungen weisen darauf hin, dass primär das schnelle Erreichen einer hohen Impfquote (75% und mehr) bei Erwachsenen für den Verlauf der vierten Infektionswelle von Bedeutung ist und nur sekundär die Impfquote unter den 12 – 17-Jährigen. Mit einer insgesamt hohen Impfquote der ≥ 12-Jährigen kann zudem die Krankheitslast von ungeimpften Kindern und Jugendlichen reduziert werden.